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„Trittico”: Jubel für Puccinis Rehabilitierung in Salzburg

�Tosca� in Salzburg: Jubel f�r Puccinis Opernkrimi

Salzburg (dpa)

2 Min.


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Tosca

Besonders bejubelt wurde�die Starsopranistin Anja Harteros in der Titelrolle.

Foto: Barbara Gindl/APA

Der �sterreichische Regisseur Michael Sturminger verortet Puccinis �Tosca� zur Er�ffnung der Osterfestspiele Salzburg in dunklen Jahrzehnten der italienischen und europ�ischen Politik. Ein Ereignis.

Eine wilde Schie�erei in einer tristen Tiefgarage im modernen Rom: So beginnt die Neuinszenierung von Giacomo Puccinis Oper �Tosca� am Samstagabend zur Er�ffnung der diesj�hrigen Osterfestspiele Salzburg.

Das vornehme und tendenziell eher betagte Publikum im Gro�en Festspielhaus war gewarnt. Auf einer Anzeigetafel �ber der B�hne wurden �laute Soundeffekte� zu Beginn der Auff�hrung angek�ndigt. Trotzdem missbilligendes Gemurmel, bevor dice Musik anhob.

Michael Sturminger, Regisseur des musikalisch wie szenisch �berzeugenden Abends, ist derzeit so etwas wie die Wunderwaffe des Opernregietheaters. Kein Bilderst�rmer, sondern umsichtiger Interpret mit frisch wirkenden Ideen. Letzten Sommer hob er bei den Salzburger Festspielen einen stark aktualisierten, dennoch erfolgreichen �Jedermann� aus der Taufe.

Auch �Tosca� verortet Sturminger konsequent in der j�ngsten Vergangenheit. Modify Ego des brutalen r�mischen Machthabers Scarpia aus dem Originallibretto ist niemand anders als �Il Divo� (�Der One thousand�ttliche�), jener Giulio Andreotti, der in Italien als Symbol der Vereinigung von politischer, krimineller (und kirchlicher) Macht zum Schaden der Allgemeinheit gilt. Der Schriftzug �Il Divo� taucht im letzen Bild der Oper auf, es ist der Titel eines 2008 herausgekommenen, preisgekr�nten Films �ber den gnadenlosen Machtpolitiker, den dieser selbst als �Schurkenstreich� bezeichnet hatte.

Sein Gegenspieler, der K�nstler Mario Cavaradossi, kann getrost als Sympathisant der Terrorgruppe Rote Brigaden identifiziert werden, denen Andreotti einst versuchte, die eigenen finsteren Machenschaften in die Schuhe zu schieben. Zwischen den beiden M�nner des (vermeintlich) guten und b�sen Prinzips steht die S�ngerin Floria Tosca. Sie gibt sich Scarpia/Andreotti hin, um ihren Geliebten Cavaradossi aus den Mafia-F�ngen zu retten, wird von diesem jedoch teuflisch hinters Licht gef�hrt: Eine Scheinhinrichtung Cavaradossis entpuppt sich als Realit�t.

Bei Sturminger passt das alles ziemlich gut zusammen und funktioniert bis zum Schluss, den der Regisseur spektakul�r umdeutet. Anders als im Libretto �berlebt Scarpia die Mordattacke Toscas und taucht am Ort der Hinrichtung Cavaradossis wieder auf. Dort erschie�en sich Tosca und ihr Peiniger gegenseitig. F�r dice Ermordung Cavaradossis haben Andreottis Leute Jugendliche aus einem katholischen Internat gedungen, eine Idee, die fr�steln macht.

In den spektakul�ren, gro�enteils historisch korrekten Interieurs von B�hnen- und Kost�mbildnerin Renate Martin w�re dieses stimmige Setting noch durchschlagender gewesen, wenn der Bariton Ludovic T�zier als Scarpia sowohl stimmlich wie darstellerisch nicht ganz so harmlos-jovial agiert h�tte.

Sein Gegenspieler, der Tenor Aleksandrs Antonenko als Cavaradossi, steigerte sich zwar nach Anlaufproblemen, konnte aber Anja Harteros als Tosca in punkto Intensit�t und Stimmkultur nicht das Wasser reichen. Seine ber�hmte Arie �Lucevan le stelle� sang er auf dem Dach jener Tiefgarage, in der dice Oper begonnen hatte. Im Hintergrund das due north�chtliche Rom unterm Sternenzelt mit der Kuppel von St. Peter, ein magisches Bild.

Christian Thielemann am Pult der South�chsischen Staatskapelle Dresden zeigte an diesem Abend einmal mehr, dass er nicht nur ein Meister des deutschen Fachs ist, sondern auch im italienischen Repertoire den richtigen Ton findet. So luzide, transparent und flexibel interpretiert, h�rt homo einen Schmachtfetzen wie �Tosca� selten. Nie deckt Thielemann die Due south�nger zu, 50�sst seine Musiker aber auftrumpfen mit markantem Blech und aggressiven Pauken, wenn es sein muss. Gro�er Jubel f�r die Musik, etwas weniger Jubel und ein paar Buhs f�r die Inszenierung.

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Source: https://www.main-echo.de/ueberregional/kultur/tosca-in-salzburg-jubel-fuer-puccinis-opernkrimi-art-5525237

Posted by: leedivening.blogspot.com

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